Theater Trier zu Gast in der JVA Wittlich

14. Juni 2022

Als Kim Langner, die Regisseurin des Schauspiels „Intra Muros“ in einem Interview im Trierischen Volksfreund erwähnte, dass sie sich durchaus vorstellen könnte, das Drama in einem Gefängnis zu spielen, meldete sich schon kurze Zeit später der Leiter der Justizvollzugsanstalt Wittlich, Dr. Jörn Patzak beim Theater Trier.
Das Schauspiel, in dem es darum geht, dass der erfolglose Regisseur und Schauspieler Richard die Aufgabe bekommt, in einem Gefängnis einen Theaterworkshop zu leiten, scheint tatsächlich prädestiniert dafür, in der Realität in einer Justizvollzugsanstalt aufgeführt zu werden. So kam es, dass am 24.05.22 kurz vor 19:00 Uhr 75 Inhaftierte mit gespannter Vorfreude auf den Beginn der Aufführung warteten.
Schon nach den ersten Sätzen von Richard, ertönte hallendes Gelächter und tobender Applaus in der sonst auch für Gottesdienste genutzten Aula der JVA.
Das Feedback war direkt, ehrlich und ungefiltert. Eine Atmosphäre, die man so bei keinem normalen Theaterbesuch findet. Es wurde vieles laut ausgesprochen, was sich so manch einer bei einem klassischen Besuch des Stückes, in der Europäischen Kunstakademie, vielleicht gedacht hat.

Beendet wurde die Vorstellung mit viel Applaus und einem Gespräch mit den Inhaftierten, in dem die Möglichkeit bestand, Fragen an die Schauspielerinnen, Schauspieler und das Team zu stellen.
Einige der Häftlinge bedankten sich direkt nach der Vorstellung.
Es war ein großartiges Erlebnis für die Inhaftierten sowie für alle Beteiligten des Theaters Trier.

Wer nun Lust bekommen hat, dieses interessante und kurzweilige Schauspiel anzuschauen, muss nicht traurig sein, es in dieser Spielzeit verpasst zu haben. Wegen des großen Erfolges wird es in der nächsten Saison wiederaufgenommen.