Kulturvermittlung des Theaters stellt Programm vor
Für Kulturdezernent Markus Nöhl ist Kultur ein Grundbedürfnis. In seiner Begrüßung zum Pressegespräch der Kulturvermittlung des Theaters Trier sagte er: „Das Theater Trier hat sich in den letzten Jahren zu einer wirklichen Bildungseinrichtung entwickelt. Zusammen mit Kitas und Schulen haben wir ein großartiges Programm, dass die kulturelle Bildung in den Vordergrund stellt. Deswegen freue ich mich, dass wir am Theater Trier ein so engagiertes und kreatives Team haben, das den jungen und jüngsten Bürgern die Welt des Theaters aufschließt.“ Die Kulturvermittlung fände immer neue Wege, auf Kultur und Bildung neugierig zu machen und zum Mitmachen zu animieren, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Arbeit zu unterstützen. „Das Theater zeigt damit, dass es ein unerlässlicher Partner in unserer Stadtgesellschaft ist“, so Nöhl.
Lajos Wenzel, seit dieser Spielzeit alleiniger Intendant und verantwortlich für das Junge Theater hebt dessen besondere Rolle für das Haus und die Stadt hervor: „Junge Menschen sind nicht nur das Publikum von morgen, sondern bereits das Publikum von heute. Und das nehmen wir sehr ernst.“ Das zeigten auch die Zahlen: In der Spielzeit 2023/24 hatte das Junge Theater in 74 Vorstellungen eine Auslastung von im Schnitt 90%, also rund 21.000 junge Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten Vorstellungen im Großen Haus und bei mobilen Vorstellungen. „Diese tolle Arbeit wird unser Team auch in Zukunft weiter fortsetzen“, so Wenzel.
Zuständig für die Leitung der Kulturvermittlung ist ab dieser Spielzeit Lisenka Sedlacek, die bisher die Schauspielpädagogik verantwortete. „Ich freue mich auf viele spannende Projekte mit den Kindern und Jugendlichen, den Austausch mit Lehrkräften mit Lehrkräften und die frischen Impulse, die neue Kolleginnen und Kollegen in unser bewährtes Team bringen,“ so Sedlacek. In Zukunft übernimmt Katharina Hille die Schauspielpädagogik. Dank der fortlaufenden Förderung durch die Nikolaus-Koch-Stiftung wird Damien Nazabal, der bis Ende der vergangenen Spielzeit fest im Tanzensemble war, neuer Tanzpädagoge und führt die etablierten Angebote und Workshops an Schulen weiter fort. Lucia Pedretti bleibt weiterhin Musikpädagogin am Haus und erweitert das Konzertangebot für Kinder mit dem Sitzkissenkonzert „Ein Zirkus voller Musik“.
Das Junge Theater bringt als großes Familienabenteuer in der kalten Jahreszeit „Der gestiefelte Kater“ nach den Gebrüdern Grimm auf die Bühne. Mit einem wichtigen Thema setzt sich „Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück“ auseinander. In dem Stück für Kinder ab zehn Jahren hilft Kai seinem Opa Anton sich zu erinnern, und stellt dabei mehr und mehr fest, dass der Opa immer weniger von Heldengeschichten als von Angst und Flucht erzählt. Wiederaufgenommen wird „Rico, Oskar und die Tieferschatten“.
Die Bandbreite des Angebotes reicht von mobilen Produktionen, mit denen Schauspiel, Tanz und Orchester unmittelbar in die Schulen gebracht werden. Eigens dafür entwickelte Produktionen begegnen den Schülerinnen und Schülern unmittelbar im Klassenzimmer, wo die Themen der Stücke im Gespräch nachbereitet werden. So geht auch die szenische Lesung „Das Tagebuch der Anne Frank“ weiterhin an Schulen. Weiterhin werden kleine Kofferkonzerte in Schulen gespielt, für die die Orchestermusiker bereitwillig Einblicke in die kleinen und großen Geheimnisse ihrer Instrumente geben.
Die musikalischen Highlights der Spielzeit für Kinder und Jugendliche verantworten Wouter Padberg mit seinen Familienkonzerten und Martin Folz mit dem Kinder- und Jugendchor. Der feiert in dieser Saison sein zehnjähriges Bestehen mit dem großen Jubiliäumskonzert „Unterwegs ins Weite“, das die beeindruckende Geschichte des Chores und einen Blick in die Zukunft musikalisch abbildet. Mit „Die kleine Zauberflöte“ bringt Kapellmeister Wouter Padberg eine altersgerechte Fassung der beliebten Mozart-Oper für die ganze Familie auf die Bühne. Das bunte szenische Konzert eröffnet in einer Stunde Kindern, Familien und Schulklassen die Welt des Musiktheaters.
Wie in den vergangenen Spielzeiten können Schulklassen sich als Projektklassen spartenübergreifend für bestimmte Produktionen bewerben und so deren Entwicklung von den Proben bis zur Premiere selbst mit verfolgen und tief in die Welt des Theaters eintauchen. Ob ein politisches Schauspiel wie „Animal Farm“, die bedeutende Verdi Oper „La Traviata“ oder eine Tanzproduktionen, den Schülerinnen und Schülern arbeiten intensiv an den Stücken und ihren Hintergründen. Ebenso werden die zahlreichen Workshops in den Ferien, die Kids- und der Jugendclub, in denen die Kinder und Jugendlichen selbst schauspielen, sowie mit dem Tanz.Lab oder Tausendundein Tanz, wo spielerisch Bewegung und Tanz vermittelt wird, wegen der hohen Anfrage weiter angeboten.
Lehrkräfte können weiterhin in Previews früh Einblicke in Schauspiele, Opern und Tanzstücke bekommen, um sich auf die Besuche mit ihren Klassen vorzubereiten. Workshops zur „Göttlichen Komödie“ Dantes, das in Roberto Scafati in dieser Spielzeit als Ballett auf die Bühne bringen wird, oder die Fortbildung „Märchenkreis“ geben Pädagogen Mittel an die Hand, Stoffe weiter in Klassen oder Gruppen zu vermitteln.
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